Der Spezialtrupp

Inhaltsangaben/Content notes: Tiere (Wölfe), Soldaten, Zigaretten

„Was zum Teufel treiben die eigentlich immer?“
Arian wusste nicht, wovon Mark sprach, und folgte irritiert dem Blick seines Kameraden. Der war fest auf einen der Container gerichtet, in denen hier im Camp die Kommandantur ihre Büros hatte. Die Tür wurde gerade von innen geschlossen.
„Was meinst du?“ Arian hatte nicht erkennen können, wer dort hineingegangen war.
Mark runzelte die Stirn und zog an seiner Zigarette. Als er antwortete, wurden die Worte von Rauchschwaden begleitet. „Einmal im Monat ruft der Major seinen ‚Spezialtrupp‘ zusammen. Die kriegen dann irgendeinen Sonderauftrag und sind für die Zeit von allen anderen Diensten befreit.“
Arian wartete einen Moment, doch Mark sprach nicht weiter. „Und? Es bekommen doch immer mal wieder einzelne Trupps irgendwelche Sonderaufgaben.“
Zunächst erhielt er nur heiseres Lachen zur Antwort. Mark zog noch einmal an seiner Zigarette, dann erklärte er: „Das ist kein richtiger Trupp, Mann. Zwei Wachsoldaten, ein Feldjäger, eine Stabsärztin und jemand aus dem Lager. Oh, und der eine Typ aus der Unteroffizierskantine!“
Diese Zusammensetzung fand auch Arian ausgesprochen verwirrend. „Hä? Was sollen die denn zusammen machen?“
„Genau die richtige Frage, Kumpel“, murmelte Mark und behielt wieder den Bürocontainer im Auge. „Genau die richtige Frage.“
Stumm beobachteten die beiden, wie die wilde Mischung verschiedenster Dienstgrade und Truppengattungen das Büro verließ. Man unterhielt sich ungezwungen, lachte und verabschiedete sich, ohne den Beobachtern Beachtung zu schenken.
„Wohin gehen die?“, erkundigte Arian sich.
Mark warf seine Zigarette auf den Boden und trat sie mit einer energischen Drehung seiner Stiefel aus. „Zu der Baracke hinten am Zaun.“
„Die, von der keiner weiß, wofür sie gut ist?“ Niemand hier hatte verstanden, warum dieser Behelfsbau direkt am das Lager umgebenden Stacheldrahtzaun gebaut worden war.
Mark nickte. „Ich hab nachher Wache“, raunte er seinem Kameraden leise zu. „Ich werd mal ein Auge drauf haben, wann die da wieder raus kommen. Vom Haupttor aus hat man das Ding ja ganz gut im Blick.“ Er zwinkerte Arian zu, grinste und ging.

Seine Beobachtungen an diesem Tag blieben jedoch wieder ergebnislos. Auch diesmal entgingen ihm die sechs Wölfe, die sich leise von der Rückseite des Containers aus in die Umgebung stahlen, um den Feind auszukundschaften.

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